Wohin führt uns die technologische Entwicklung?

Die führenden Professoren an Universitäten auf der ganzen Welt halten heute Ausschau nach den besten Doktoranden und Forschern, um Grenzen zu sprengen und neue Gebiete zu erkunden, die das Fundament für die technologische Entwicklung von Morgen bereitstellen. Um einen Einblick in die Möglichkeiten der Zukunft zu erhaschen, haben wir von Cisco 60 führenden Universitätsprofessoren für Elektrotechnik und Informatik an 25 Top-Universitäten rund um den Globus folgende Frage gestellt: «Auf welche Forschungsgebiete konzentrieren Sie sich in der Zukunft?»

Hier die vier Erkenntnisse, die wir aus den leidenschaftlichen und faszinierenden Antworten gewonnen haben:

1 – Das bevorstehende Ende des Mooreschen Gesetzes
Die meisten befragten Professoren erwarten das Ende des Mooreschen Gesetzes in den nächsten fünf bis zehn Jahren (Prophezeiungen zum Untergang des Gesetzes sind allerdings fast so alt wie das Gesetz selbst...). Es scheint, dass noch immer kleinere Transistoren entwickelt werden können, jedoch zu hohen Kosten. Die aktuelle Forschung befasst sich darum weniger mit physikalischen Grenzen, sondern mit wirtschaftlichen Aspekten, und sucht alternative Verbesserungsmechanismen neben der Verringerung der Grösse. Beispiele sind etwa der Ersatz von Signalleitungen durch optische Signale, eine gesteigerte Energieeffizienz oder eine pfiffigere Allokation der Datenverarbeitung zwischen Geräten und der Cloud.

2 – Die Forschung konzentriert sich auf vier Gebiete
Die grosse Mehrheit der Forschungsprojekte an den Topuniversitäten für Elektrotechnik und Informatik gehören in einen der folgenden vier Bereiche:

  • 1.Künstliche Intelligenz: Deep Learning, Nutzung unstrukturierter Daten, Multiagentenkommunikation, autonome Fahrzeuge, Robotik, Mensch-Computer-Interface, Computervision.
  • 2.Prozessoptimierung: Software- und Systementwicklung, Prozessorverbesserungen, Energietechnik, Hardwareverbesserungen.
  • 3.Cloud Computing und Netzwerke: Drahtlose Kommunikation, Netzwerktechnik, softwaredefinierte Netzwerke, Internet der Dinge.
  • 4.Computer- und Datensicherheit: Ver- und Entschlüsselung, Netzwerksicherheit, mobile Sicherheit.

3 – Das wilde Wachstum der Technologie
Mit dem Aufkommen des Internet der Dinge und der damit steigenden Zahl verbundener Geräte, die unser Leben prägen, verwurzelt sich die Technologie immer stärker in der Gesellschaft. Technologien wie Big Data und maschinelles Lernen spielen bereits heute eine gewichtige Rolle (wenn auch manchmal hinter der Bühne). Die Forschung wird weitere Fortschritte bei Mensch-Computer-Interfaces erzielen und neue Technologien schaffen, die neben den althergebrachten, vom Menschen kontrollierten Systemen koexistieren werden. Mit dem Überschwappen neuer IT-Entwicklungen in fremde Bereiche erweitern sich auch die Innovationsgrenzen anderer Industriezweige wie des Gesundheitssektors oder des Transportwesens.

4 – Interdisziplinäre Forschung ist der Schlüssel

Zahlreiche Professoren erklärten, der Schlüssel zur Ausschöpfung des Potentials technologischer Anwendungen liege in der kombinierten Forschung mit anderen Fachgebieten wie der Neurowissenschaft, der Maschinentechnik und der Sozialwissenschaften. Die Professoren betonten auch die Schwierigkeiten bei der Generierung von Forschungsgeldern für interdisziplinäre Projekte, da normalerweise erwartet werde, dass Projektvorschläge klar in ein spezifisches Fachgebiet passten. In den kommenden Wochen werden wir einige der Kernpunkte der Umfrage im Detail untersuchen. Wir hoffen, Ihnen mit den Ergebnissen unkonventionelle Ideen für potentielle Zukunftsszenarien präsentieren zu können.

Quelle: Cisco Blogs, www.blogs.cisco.com

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Zum Autor

Stephan Monterde
Director, Corporate Strategic Innovation
Chief Strategy Office

Stephan Monterde ist Leiter der Abteilung für strategische Voraussicht und neue Geschäftsbereiche des Strategiebüros von Cisco. Er ist dafür verantwortlich, diskontinuierlichen Wandel frühzeitig zu entdecken, plausible Zukunftsmodelle zu entwickeln, die Folgen für das Unternehmen zu evaluieren und zukünftige Innovationsrouten zu beschreiben.

Auf der Jagd nach frischen Ideen erkundet er gemeinsam mit seinem Team unbekanntes Terrain an der Schnittstelle zwischen technologischen Durchbrüchen und innovativen Geschäftsmodellen. Er ermittelt und bewertet revolutionäre und gewagte Ideen, die abseits der üblichen Interessensgebiete unserer Innovationsprogramme liegen, und die das Potential besitzen, die Zukunft von Cisco mitzuprägen. Dabei bezieht er makroökonomische Faktoren und einzigartige Erkenntnisse aus Programmen wie dem Technologie-Radar mit ein.

In seiner früheren Rolle als Leiter der Gruppe für Technologie-Frühaufklärung und Strategie, entwickelte und etablierte Stephan Best-in-Class-Programme, Praktiken und Werkzeuge zur Technologie-Frühaufklärung. Er ist unter anderem der Schöpfer des Cisco Technologie-Radars, das eine Auszeichnung für sein herausragendes Innovationsmanagement erhalten hat.

Stephan stiess 2007 zu Cisco, um Ciscos neues Innovations-TechCenter für Europa zu leiten. Die Aufgaben des TechCenters lagen in der Identifikation und Bewertung technologischer Umwälzungen, um durch die Definition innovativer Produkte und Dienstleistungen neue Märkte zu erschliessen. Stephan stellte die örtlichen Teams zusammen und trug zur Festigung von Ciscos lokalem Fussabdruck und dem Image eines strategischen Schlüsselpartners bei.

Bevor Stephan zu Cisco stiess, war er Leiter des Messaging Service der Orange Group. In dieser Rolle legte er globale Roadmaps für Produkte fest, entwickelte End-to-End-Dienstleistungen und lancierte strategische Initiativen zur Konvergenz der Fest- und Mobilfunknetze. Er umriss dem französischen Telekom-Exekutivkomitee die grundlegenden Herausforderungen der Telekom-Konvergenz und der resultierenden regulatorischen Auswirkungen, was zur Verfeinerung der globalen Strategie führte.

Stephan Monterde besitzt den Bachelor in Elektrotechnik und den Master of Science in Kommunikationssystemen der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL). Er besitzt ausserdem den Master in Betriebswirtschaftslehre des IMD, mit Auszeichnung für Führungsqualitäten.

Quelle: Cisco Blogs, www.blogs.cisco.com

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